Atomkraft schadet „grünen“ Arbeitsplätzen (05.05.2010)

von partei

Aufschwung mit grünen Arbeitsplätzen

Nordhessen ist die Region der regenerativen Energien. An der Universität wird hierzu geforscht, im IWES (Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik, ehem. ISET) Anwenderorientierte Lösungen entwickelt, bei SMA und anderen Herstellern industriell produziert, viele Handwerksbetriebe und mittelständische Unternehmen profitieren davon. Die neuen Arbeitsplätze der letzten Jahre sind zu einem großen Teil „grüne“ Arbeitsplätze. Allein der Jobmotor SMA in Niestetal mit rund 3.000 Arbeitsplätzen, das IWES mit über 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und viele Arbeitsplätze im Handwerk belegen das. Bei der Windkraft kann die bisherige Kapazität leicht verdreifacht werden. Das DeENet schätzt die Potentiale bei den erneuerbaren Energien auf 20.000 bis 30.000 Arbeitsplätze. Diese Chancen hätten noch deutlich besser genutzt werden können, als dies bisher geschehen ist. An der Universität wird in vielen Bereichen der erneuerbaren Energien anwendungsbezogen geforscht, der Wissenstransfer in die Wirtschaft organisiert. Auch hier gibt es noch große Potentiale.

Nordhessen kommt voran

Nordhessen kommt wirtschaftlich besser zurecht, als viele andere Regionen. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt inzwischen über demjenigen Nordrhein-Westfalens, der Zuwachs über dem in Mittel- oder Südhessen. Allein in der Stadt Kassel sind die sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze von 2005 bis 2007 um 6,5 % gestiegen. Die Arbeitslosenquote von 19,2 in 2005 auf 12,4 % in 2008 gesunken. Im Januar verkündete die Arbeitsagentur Kassel mit 7,8 % die niedrigste Arbeitslosigkeit in einem Januar seit 1993. Mit grünen Arbeitsplätzen hat Nordhessen den Anschluss gefunden.

Atomkraft schadet

Eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken würde die wirtschaftliche Entwicklung bei den erneuerbaren Energien abwürgen. Wenn die Atomkraftwerke in Südhessen länger laufen, kostet das in Nordhessen Arbeitsplätze.

Atomkraftwerke sind schon technisch mit den erneuerbaren Energien nicht kompatibel. Ein AKW produziert entweder voll oder gar nicht. Windkraft und Sonnenenergie sind aber witterungsbedingt sehr wechselhaft in der produzierten Strommenge. Sie können daher im Netzverbund am besten mit Kraftwerken kombiniert werden, die auf diese wechselnde Strommenge schnell reagieren können. Das können AKWs, die zwei Tage zum hoch- oder herunterfahren brauchen, nicht.

Der Innovationsdruck bei den Erneuerbaren Energien würde wegfallen, wenn die Stromversorger auf stark subventionierten Strom von bereits abgeschriebenen Altanlagen zurückgreifen können. Neben allen anderen Argumenten gegen die Atomkraft gilt in Nordhessen ganz besonders: Atomkraft schadet dem wirtschaftlichen Aufschwung.

Nordhessens Zukunft liegt in erneuerbaren Energien, der Kreativ- und Kulturwirtschaft, Kongressen, sanftem Tourismus, Gesundheits- und Wellnessangeboten. Atomkraft schadet dieser Entwicklung.

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