Kassel setzt auf ökologischen Landbau – Gentechnik: Nein danke! (31.01.2020)

von partei

Die landwirtschaftliche Nutzung unserer Umwelt hat heute zu zahlreichen messbaren Gefahren für Mensch und Natur geführt. Deutschlandweit sind die Probleme offensichtlich: Artensterben, überdüngte Böden durch Mineraldünger und Gülle und in der Folge hohe Nitrateinträge, Tierquälerei, massiver Anbau von energieintensiven Pflanzen wie Mais, chemisch-synthetische Ackergifte wie Glyphosat, usw.

Diese massiven Probleme gehen zurück auf eine verfehlte Förderungspolitik, die immensen wirtschaftlichen Druck und äußerst geringe Gewinnmargen für landwirtschaftliche Betriebe zur Folge hat. Kaum ein Landwirt kann es sich leisten, auch nur das geringste Risiko des Ertragsverlustes einzugehen.

Die Folgen sind offensichtlich: überdüngte Böden, Massentierhaltung und in der Folge Unmengen an Gülle, die in einigen Regionen Deutschlands zu erheblichen Gefahren für das Grundwasser bereits geführt haben. Der Einsatz von Pestiziden, Herbiziden und Insektiziden hat erheblichen Anteil am Artensterben. Und die Böden leiden unter dem Anbau der immergleichen energie-intensivsten Pflanzen.

Der Klimawandel bringt zudem neue Gefahren mit sich. Perioden von dauerhafter Trockenheit und extremer Hitze bedeuten neue kaum zu kontrollierende Risiken. Die Suche nach Lösungen ist zugleich das Geschäftsfeld jener Unternehmen, die bereits zuvor mit chemisch-synthetischen Ackergiften oder künstlichem Mineraldünger die obengenannten Probleme mitverursacht haben.

Neue Züchtungsmethoden erscheinen in diesem System wie ein Versprechen auf Erfolg. Klimaresistente Pflanzen, die mit erheblich weniger Wasser auskommen oder der Hitze trotzen, würden das wirtschaftliche Risiko eines Ernteausfalles senken.

Dabei ist die neue Gentechnik mit erheblichen Risiken behaftet. Die Nebenwirkungen und Folgen dieser genetischen Eingriffe können weder simuliert noch verlässlich abgeschätzt werden. Hinzu kommt: diese gentechnischen Verfahren sind billig, einfach zu bedienen und leicht zu vervielfältigen. Einer rasanten Ausbreitung dieses Spielens am pflanzlichen Erbgut steht somit nur noch der Gesetzgeber im Wege.

Die neue Gentechnik löst aber vor allem nicht das größte Problem unserer Agrarsystems: den Raubbau an der Natur durch ein nachhaltiges Wirtschaften zu ersetzen.

Die Kasseler Grünen sehen in den neueren gentechnischen Verfahren wie CRISPR keinen Weg, unsere Probleme in der Landwirtschaft, in der Natur und beim Klima effektiv zu lösen.

Die Kasseler Grünen fordern die Stadt Kassel auf, ihre landwirtschaftlichen Flächen (immerhin ca. 300 ha) vorrangig an ökologische Betriebe zu verpachten und im Stadtgebiet auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzengiften sowie gentechnisch veränderten Pflanzen zu verzichten.

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