Katzenschutzverordnung jetzt einführen – Dringender Appell an Oberbürgermeister Hilgen

von partei

„Das Leid der Katzen nimmt sehr stark zu – in der Anzahl streunender Katzen wie auch bei Krankheiten, die unter den Tieren eine immer stärkere Verbreitung finden. Die Kommune muss diese Gefährdungslage erkennen und mit einer Verordnung zum Schutz der freilebenden Tiere und der Hauskatzen handeln.“ appellieren Tierschutz- und Umweltverbände und das Tierheim Wau-Mau-Insel an Oberbürgermeister Bertram Hilgen. In einem offenen Brief weisen Sie auf die Gefahren sowie die wachsende Zahl von Fundtieren hin. „Die Zahl der Straßenkatzen wächst.“ stellt Karsten Plücker vom Tierheim Wau-Mau Insel fest. „Streunende Katzen sind aufgrund der mangelnden Versorgung oft krank und unterernährt. Wir haben im Tierheim eine massive Zunahme an Behandlungen von Fundtieren und setzen bislang auch auf ehrenamtliche Unterstützung. Das ist aber auf Dauer nicht zu leisten.“

„Um das Tierleid einzudämmen, muss die Zahl wildlebender Katzen begrenzt werden.“ bekräftigt Ruth Helwig von Verein Cat-Care Tierhilfe Kassel e.V. die brisante Lage. „ Wir haben in der Vergangenheit weit über zweitausend verwilderte Katzen kastrieren lassen und so viele wie möglich von der Straße geholt. Die Grenzen der Belastbarkeit sind jedoch überschritten. Die Lösung ist eine Katzenschutzverordnung, die der Oberbürgermeister in Kraft setzen müsste.“ Doch trotz Unmengen von fachlichen Gründen und der dazu gehörenden Belege, blockiere Oberbürgermeister Hilgen die Umsetzung. „Der Alarmruf ist geboten. Wir brauchen dringend eine Katzenschutzverordnung, die eine Kastrations- und Registrierungspflicht vorsieht. Damit haben viele andere Städte in Hessen und Deutschland sehr gute Erfahrungen gemacht.“ Sagen Helwig und Plücker.

Bereits 2013 hatte die Stadtverordnetenversammlung die Einführung einer Kastrations- und Registrierungspflicht beschlossen. „Damals sagte der Magistrat, wir warten auf eine Rechtsgrundlage des Landes. Diese liegt seit Mitte 2015 vor. Warum Herr Hilgen  trotz dessen die Katzenschutzverordnung blockiert ist nicht nachvollziehbar“,  so  Christine Hesse, umweltpolitische Sprecherin der grünen im Kasseler Rathaus. „Der Tierschutz ist Teil des Grundgesetzes. Der Oberbürgermeister der Stadt Kassel darf sich nicht vor den Aufgaben drücken. Das Elend der Tiere und die Probleme der Einrichtungen sind offenkundig. Ein Handeln des Oberbürgermeisters ist überfällig. Auch wenn er bald aus dem Amt scheidet, kann er heute noch etwas bewirken.“ sagt Nicole Maisch, tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag und Abgeordnete auch Kassel.

Hier der offene Brief an Oberbürgermeister Bertram Hilgen Katzenschutzbrief

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