Kasseler Grüne zur Ansiedlung des Amazon-Versandzentrums: Kassel braucht eine Buy-Local-Strategie

von partei

„Die wahrscheinliche Ansiedlung des Amazon-Versandzentrums im Gewerbegebiet Waldau-West nehmen wir nachdenklich zur Kenntnis“, kommentiert Vanessa Gronemann, Vorsitzende der Kasseler Grünen. Auf der einen Seite erleichtere dies kurzfristige Lieferungen an die Bürger*innen Kassels. „Doch auf der anderen Seite stellt ebendiese Entwicklung eine große Herausforderung für den Kasseler Einzelhandel und seine Beschäftigten dar. Jede Kaufentscheidung bei einem Internetriesen lässt Geld fast steuerfrei aus der Region fließen – hin zu einem Unternehmen, das in der Vergangenheit immer wieder durch miserablere Arbeitsbedingungen auffiel. Das entspricht nicht unserer Vorstellung sozial-ökologischen Wirtschaftens“, führt Gronemann aus. So verhindere der Konzern beispielsweise gewerkschaftliche Organisierung und umgehe Arbeitnehmer*innenrechte. „Es ist bezeichnend, dass die größten Profiteure der Corona-Pandemie diejenigen sind, die Tarifverträge umgehen“, stellt Gronemann fest.

„Uns ist bewusst, dass wir auf kommunaler Ebene kaum strukturelle Antworten auf diese wachsenden Problematiken geben können. Nichtsdestotrotz sehen wir die Sorgen des Kasseler Einzelhandels und der vielen kleinen Läden, die mit der immensen Konkurrenz zu kämpfen haben“, so Daniel Stein, Vorsitzender der Kasseler Grünen. „Deshalb wollen wir gemeinsam mit den wirtschaftlichen Akteur*innen eine Buy-Local-Strategie erarbeiten. Das Ziel ist, den Bürger*innen Kassels die Möglichkeit lokalen Einkaufens zu geben, ohne auf das erleichterte Kauferlebnis des Internets verzichten zu müssen.“

Ansätze wie die Website „Kasselgehtshoppen.de“, die einen Überblick über den regionalen Einzelhandel gebe, oder der „Kassel-Gutschein“, der universal für mehrere Kasseler Läden einlösbar ist, seien eine gute Stoßrichtung. „Der digitale Strukturwandel erfordert innovative Antworten, die neue Formen der Kooperation erforderlich machen. Gleichzeitig bietet er auch eine große Chance für die gesamte Region“, so Gronemann und Stein abschließend.

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