„Lärmschutz jetzt und nicht irgendwann“ fordert der Stadtteilverband Waldau von Bündnis 90 / Die Grünen in Kassel und bezieht sich dabei auf die aktuelle Diskussion um einen möglichen Ausbau der A49. „Wer – wie Herr Vieshon – jetzt die Lösung der Lärmprobleme für die Anwohnerinnen und Anwohner entlang der A49 (Südtangente) zwischen den Anschlussstellen Baunatal und Kassel-Industriepark (Waldau) durch Planungen eines sechsspurigen Ausbaus der A49 in diesem Bereich bis in die Jahre weit nach 2030 verschieben will, missachtet die Belastungen der heutigen Anwohnerinnen und Anwohner.“ Das jedenfalls meint Jürgen Blutte (Grüne) Ortbeiratsmitglied im Ortsbeirat Kassel-Waldau. Wer zudem mehr Lärmschutz an die Verbreiterung einer Straße koppelt, handele nach der Devise, den Lärmteufel mit dem Emissionsbeelzebub austreiben, meint Blutte weiter. Denn breitere Straßen bedeuteten erst einmal mehr Verkehr und damit mehr Lärm und mehr Emissionsausstoß.
„Die Bewohnerinnen und Bewohner entlang des betroffenen Abschnitts haben heute Anrecht auf eine deutliche Lärmreduzierung und nicht erst in zwanzig Jahren“, stellen die Grünen aus Waldau fest. Neben hohen Lärmschutzwänden gäbe es auch die Möglichkeit weiterer Temporeduzierungen auf 80km/h oder sogar auf 60km/h, um die Lärmbelastung zu reduzieren und die Verkehrssicherheit auf dem belasteten Autobahnabschnitt zu erhöhen. Der BUND habe in einer Studie nachgewiesen, dass besonders wirkungsvoll im Hinblick auf Lärmreduzierung Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen für PKW auf 80km/h und für LKW auf 60 Km/h seien. Die Spitzenpegel können dadurch für LKW um bis zu 10dB(A) und für PKW um bis zu 3 dB(A) reduziert werden.
Als erfolgreiches Beispiel zeige die Geschwindigkeitsreduzierung auf 60km/h entlang der Berliner Autobahn A100, dass eine wirksame Lärmreduzierung so erreicht werden kann. „Wir sollten alle jetzt zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, damit der Lärm jetzt an der A49 reduziert wird“, fordern die Grünen aus Waldau.