Grüne: Homophobie immer noch Alltag

von partei

„Der Angriff auf das Schwulenreferat der Universität Kassel ist einfach unbegreiflich!“, so Vanessa Gronemann, Vorstandsmitglied der Kasseler Grünen. „Ironischerweise zeigt dieser Vorfall die Notwendigkeit der Einrichtung, die mit ihrer Beratung einen großen Teil zu mehr Toleranz in der Gesellschaft beiträgt.“ Das Beschmieren der Eingangstür des Referats mit Fäkalien lasse eine homophobe Motivation des Angriffs erkennen.

Es würde deutlich werden, dass es an mehr Aufklärung bedarf. Diese müsse im Alltag beginnen. Jugendliche benutzen oft das Wort „schwul“ als Schimpfwort. Dies sei ein alarmierendes Zeichen für deren Unaufgeklärtheit. „Wir müssen es zu unserer Aufgabe machen, vor allem Jugendliche für das Thema zu sensibilisieren und ihnen zeigen, dass es bei Homosexualität letztendlich um Liebe geht.“, so Vanessa Gronemann. 2010 wurde auf Initiative der Grünen hin die Einrichtung des Runden Tischs gegen Homophobie von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Dieser ist ein Zusammenschluss von Einrichtungen und Organisationen, um Konzepte gegen Homophobie und zur Aufklärung zu entwickeln.

Auch auf Landesebene müsse die Politik nun ihren Teil dazu beitragen und diesen Schritt weiterführen. Die rot-grüne Landesregierung in Baden-Württemberg gehe hier mit gutem Beispiel voran. Diese plant die Aufnahme von Aufklärung über Homosexualität in den Lehrplan. Auch in Hessen sei es gelungen die CDU mit dem Koalitionsvertrag zu mehr Offenheit und Akzeptanz zu bewegen. Dies war nach den Aussagen Christean Wagners in der letzten Wahlperiode nicht zu erwarten. Jetzt sollten den gedruckten Worten aber auch Taten folgen und der alarmierende Angriff auf dem Gelände der Universität Kassel zum Anlass genommen werden, sich gerade auch bei Jugendlichen für eine größere gesellschaftliche Akzeptanz von Homosexualität einzusetzen.

„Wenn man betonen muss, dass etwas normal ist dann gehört es noch lange nicht zur Normalität.“ Niemand hätte das Recht, einem anderen vorzuschreiben, wen er zu lieben hat oder ihn dafür zu verurteilen, neben wen er sich abends ins Bett legt.

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