Flügge (Grüne): Mehr als nur Honig!

von partei

Die Ansiedlung von 50.000 Bienen auf dem Kasseler Staatstheater ist ein wegweisender Schritt, einem landwirtschaftlichen Problem großen Ausmaßes zu begegnen. „Bienen sind nach Kühen und Schweinen das drittwichtigste Nutztier der Landwirtschaft“, so Thomas Flügge, Vorsitzender der Kasseler Grünen. „Der ökonomische Gesamtwert allein für die Bestäubungsleistungen durch Hummeln und Honigbienen wird für Europa auf mindestens 22 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Angesichts des fortschreitenden Bienensterbens auf dem Land ist der Verkauf von Stadthonig alles andere als Marketing oder Theater! Bienensterben ist ein dramatisches ökologisches und wirtschaftliches Problem.“

Imkerinnen und Imker haben in den letzten Jahren das Aussterben zehntausender Bienenvölker beklagt. Ursache des Bienensterbens sind Pestizide. Besonders unter Verdacht steht dabei die relativ neue Wirkstoffgruppe der Neonicotinoide. „Es ist nicht wichtig, sich den Zungenbrecher dieses Wirkstoffs zu merken“, so Thomas Flügge. „Vielmehr brauchen wir ein Bewusstsein darüber, dass Bienen bedroht sind. Stadtbienen bekommen vor diesem Hintergrund eine immer größere Bedeutung. Die Bedingungen sind gut. In Städten gibt es ein wärmeres Klima, Blühpflanzen auf Balkonen und in Parks sowie einen geringeren Einsatz von Pestiziden – gute Lebensbedingungen für die fleißigen Insekten.“ Noch nicht gelöst sei damit das Problem in der Fläche. Das Bienensterben zieht eine Kettenreaktion für unser Ökosystem nach sich. Die Blütenbestäubung durch Bienen ist bei der Nahrungsproduktion unerlässlich. Auf Initiative verschiedener Umweltverbände und der europäischen Grünen konnte letztes Jahr ein Verbot bienenschädigender Pestizide erreicht werden. Allerdings gilt dieses nur für zwei Jahre.

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